Rundschreiben vom Sonntag, 20. Juni 2004
Die neuesten Artikel:
Bericht über den 18. Prozeßtag gegen MOM am 15. Juni 2004
sowie ein Bericht über die Pläne zur Zusammenarbeit in der
also–Allgemeinen Sonntagszeitung mit dem KOMITEE FREIHEIT
FÜR "MOM" und anderen Bürgrinitiativen.
von Bernhard Held
Das KOMITEE FREIHEIT FÜR HORST MAHLER, auch "MOM"
genannt, wurde von Peter Töpfer und mir nach dem 3. Prozesstag
gegründet, weil diese drei Angeklagten die erforderliche
Öffentlichkeit durch die etablierte Presse nicht bekommen und in
unanständiger Form diffamiert werden.
Selbst nationale-, patriotische-, rechte und wertkonservative
Publikations-organe haben bislang nur ironische- oder abwertende
Berichte über dieses Strafverfahren veröffentlicht; den
Höhepunkt bot die Junge Freiheit in den (Äußerungen ihres
Chefredakteurs Dieter Stein zu Horst Mahler, in dem er
sagte, Mahler sein ein völlig undurchsichtiger Mensch, der nur
braune Scheiße rede . . .)
Ich habe Dieter Stein nach dieser (Äußerung gebeten, seine
Pflicht als Journalist und Herausgeber der JF zu tun und es den
Lesern zu überlas-sen, sich über diesen Prozeß und Herrn Mahler
ein Urteil zu bilden. An diesem Beispiel will ich nur deutlich
machen, dass selbst in den Kreisen unserer patriotischen Eliten
erheblich Probleme über die Bedeutung von Mahler und diesem
Prozess besteht.
Diese Erfahrung machte auch Peter Toepfer mit Mahler und
Oberlercher selbst, wie der Briefwechsel mit Stefan Kaus
hier belegt. Und auch für mich ist die nüchterne Bilanz nach 18
Prozesstagen durch sehr ähnlich, denn natürlich habe ich mit
Mahlers Thesen oftmals große Probleme und sehe durchaus auch
keine Chancen ein Mahlerfan zu werden.
Andererseits sind Mahlers Beweisanträge, in ihrer Quantität und
Qualität eine gigantische Leistung, mit denen sich das Gericht
zu beschäftigen haben wird, die auch mich faszinieren, weil sie
von einzigartiger Klarheit sind.
Jeder Bürger hat natürlich die Möglichkeit, bei Horst Mahler
direkt oder beim Deutschen Kolleg diese Texte anzufordern – und
viele Interessenten machen wohl auch davon regen Gebrauch.
Darüber hinaus haben wir, Peter Toepfer und ich, als
Prozessbeobachter es uns zur Aufgabe gemacht, diese Rolle als
kritische Presse zu übernehmen, denn offenbar gibt es in
Deutschland keine kritische Presse für diese publizistische
Aufgabe einer nüchternen Berichterstattung, weil sich alle
Medien vollständig in den Händen der Monopole und Kartelle
befinden.
Mahler und seine Freunde werden wahlweise als Linksfaschisten
oder als Rechtsfaschisten angefeindet oder totgeschwiegen, oder
der Lächerlichkeit preisgegeben, obwohl alle Angeklagten sich
nur darum bemühen, die Demokratie vom Laster der Beliebigkeit zu
unterscheiden.
Wir sind der Meinung, dass Mahler, Oberlercher und Meenen einen
unver-zichtbaren Beitrag gegen die zionistische
Desinformationspolitik leisten und durchaus die Chance haben,
vom Gericht im "Namen des Volkes" ein salomonisches Urteil,
nämlich einen Freispruch zu erlangen. Mahler hat sich von jeder
Gewalt distanziert; mehr noch: Mahler hat es unternommen, die
eigentlichen Ursachen und Wirkungen von Gewalt im theologischen
Kontext des JAHWE-KULTES zu entmystifizieren und dabei den
tradierten Wesenskern des Kapitalismus als globales Phänomen
verdeutlicht, der im Rassismus des Zionismus als Imperialismus
wirksam ist und sich als globaler Terror der Ökonomie der Banken,
Börsen und Kartellen in unserer Zeit austobt. Es ist Mahler in
seinem Beweisanträgen gelungen, die "Schuld der Juden" als Opfer
und Täter zu charakterisieren und in Ihrem Wesen den
dia-bolischen Un-Sinn nachzuweisen, der sich auch als Chance zur
Selbst-befreiung und auf Erlösung für die Juden bietet.
Unser deutsches Volk, in dessen Namen es zu einem Urteil kommen
muss, ist bislang an diesem Prozess völlig unbeteiligt und
selbst die "Zuschauer" und "Anhänger" von Mahler im Gerichtssaal
machen eher einen irritierten Eindruck von dem, was sich da im "Justizpalast"
abspielt. Leider bildet das Publikum in diesem Prozess, von
wenigen Ausnahmen abgesehen, ein trostloses Bild; denn die
Ideale von "Aufklärung und Humanismus" sind unter den
Prozessbeobachtern eher Begriffe, die auf Unverständnis und
Ablehnung stoßen.
Unsere bisherigen Prozessberichte im "MOM" haben im
Ausland mehr Beachtung gefunden als hier in Deutschland;
offenbar sind die Berliner doch nicht so helle, wie sie von sich
behaupten . . . Denn sonst hätten die "hellen Berliner" längst
gemerkt, dass das "KOMITEE FREIHEIT FÜR HORST MAHLER" – das
bereits 1977 unter der Mitwirkung von Otto Schily und vielen
anderer Linken gegründet wurde, eigentlich ein ideales
Kampfmittel gegen Dogmatismus und ideologische Dummheit in allen
politischen Lagern ist.
Die deutsche Presse, die eine wichtige Aufgabe zu leisten hätte,
gibt es hier nicht; sie ist schlichtweg abwesend, ja vielleicht
sogar in der tiefsten Agonie, die das System der BRD jemals
hatte.
Für mich und Peter Töpfer gibt es da einen Ausweg aus dem
Dilemma, wie am Beispiel der Kotroverse mit Stefan Kaus
über das 4. Reich und Anarchismus erkennbar wird, weil
dabei auch der moralische Zustand im Umfeld des Rechten Lagers
über Ideologien und Begriffe deutlich wird.
Ich halte diesen Text für sehr wichtig, weil eine solche
Kontro-verse dann auch heilsam wirkt, zumal hier Wahrheit durch
Klarheit geschaffen wird – und stelle diesen anschließend hier
vor. Dieser Prozess wird zu einem Paradigmenwechsel in den
jüdisch-christlichen Beziehungen führen und mit Sicherheit auch
den Islam und sein Wirken in Europa beeinflussen. In diesem
Sinne sollen die alten Gegensätze und Irrtümer der Geschichte
neu verstanden und überwunden werden.
Wir wollen in der also Allgemeinen Sonntagszeitung die
Pressefreiheit durch die Mündigkeit der Bürger zum Maßstab in
der Debatte machen und möchten Sie bitten, sich zu diesen
Überlegungen zu äußern:
- Die also will dem Zionismus, Faschismus, Rassismus
und Imperialismus den Boden entziehen und zur Erneuerung der
Zivilisation in den nationalen und internationalen
Verfassungen eine theoretische und praktische Hilfe leisten,
in dem sie das alte Römische Recht und seiner zionistischen
Intentionen entgegenwirkt.
- Die also begrüßt und fördert alle Bestrebungen zur
Überwindung von Mystizismus und Volksverdummung durch
Religionsgemeinschaften.
- Die also wird sich den anarchischen und liberalen
Traditionen einer unverfälschten Demokratie zuwenden und im
Unterschied zu den etablierten Medien keinerlei Pressezensuren
ausüben.
- Die also versteht sich als Kampfblatt zur Lösung
der nationalen und internationalen Probleme für die Wahrung
der indogenen Identitäten aller Völker und ihrer Rechte
- Die also ist in diesem Sinne das Zentralorgan im
WEG Netzwerk der Humanwirtschaftsbewegung insbesondere für
europäischen Kulturen in Deutschland, Österreich und der
Schweiz
Rückblick auf den Prozess, generell
Horst Mahler hat in seinen bisherigen 18 Einlassungen und
Beweisanträgen deutlich gemacht, dass der Gott der Juden, also
JAHWE, die Ursache und Wirkung einer notwendigen Erbfeindschaft
ist, also das Volk Israel der Anstifter einer globalen
Vernichtungspolitik ist und der Holocaust eine dramatisierte
Form der Leugnung dieser Schuld darstellt. Horst Mahler hat in
dieser Beweisanträgen dargelegt, dass alle bisherigen Bemühungen
des europäischen und insbesondere des deutschen Humanismus
gescheiter sind, weil sich "das auserwähltes Volk" einem Gott
des Mammon, der Rache und Vernichtung unterworfen hat und damit
zum Zerstörer aller Sittlichkeit anderer Kulturen unheilvoll
wirksam ist.
Peter Töpfer und ich gehören zu den Kritikern von Horst Mahler,
haben aber dennoch das KOMITEE FREIHEIT FÜR HORST MAHLER (MOM)
gegründet, weil wir die Leistung aller Prozessbeteiligter
anerkennen – und selbst den Streit nicht scheuen, um den Dialog
zu führen. Wir haben und werden mit einer Vielzahl von
qualifizierten Persönlichkeiten unserer Kontakte pflegen, damit
es zu einem Paradigmenwechsel in der Politik kommen kann;
ungeachtet gewisser Kontroversen unter ihnen, denn eine
gesellschaftliche Erneuerung kann nicht aus der Gleichschaltung
aller Meinungen entstehen, sondern über die Systemkritik über
deren Ursachen und Wirkungen Die also soll deshalb die
Grundlagen für eine Bewusstseins-, Gesellschafts-, Demokratie-
und Staatsverfassung schaffen.
Rückblick auf den Prozess, speziell
Um 9 Uhr setzte Horst Mahler seine Beweisanträge zum 18.
Prozesstag fort. Er forderte die Anhörung weiterer
Sachverständige für Judaistik und machte klar, dass nicht er der
Angeklagte ist, sondern als Ankläger und "Experte" gegen den
Staat und den hiesigen Staatsanwalt auftritt. So war auch
diesmal die Regie des Richters spürbar, den Staatsanwalt vor
sich selbst zu schützen; aber auch der Staatsanwalt schein
langsam zu begreifen, daß er mit diesem Fall seine Kompetenzen
weit überschritten hat – und nur als Verlierer das Feld räumen
kann. Natürlich ist dieses Einschätzung sehr subjektiv, aber
auch die Zuhörer scheinen sich über die Besonderheit dieser
Prozesssituation nicht klar zu sein und die Medienvertreter,
soweit diese überhaupt anwesend sind, schreiben nicht über
diesen Prozess, sondern verhalten sich wie die Auguren in den
römischen Prozessen der Antike.
Selbstbewusste Bürger, die Öffentlichkeit oder gar die Medien
glänzen durch Abwesenheit; es gibt selbst von Seiten der
nationalen Presse nur noch Schweigen und eine Stille, die die
ganze Leere im Lager der deutschen Patrioten erahnen lässt. Doch
möchte ich meine Subjektivitäten nicht überziehen, vielleicht
ist dies alles auch nur die Ruhe vor dem Sturm in deutschen
Landen. Sicher aber ist, dass der überwiegende Teil aller
Anwesenden davon überzeugt ist, dass der Staatsanwalt seine
Rolle als Ankläger nicht gerecht werden kann und deshalb die
Frage seiner Zurechnungsfähigkeit durchaus zur Debatte stehen
muß. Im Kontext seiner bisherigen Ausführungen dürfte es schwer
fallen, die Zurechnungsfähigkeit von Mahler anzuzweifeln, im
Gegenteil dieser Verhandlungstag war ein weiterer Höhepunkt und
mit Sicherheit werden auch die kommenden Verhandlungen neue
Erkenntnisse bieten:
Nächster Termine:
- 19 Juli 2004 – 9 Uhr
- 28. Juli 2004 – 9 Uhr
- 4. August - 9 Uhr
- 11. August 9 Uhr
- 13. August 9 Uhr
Über das bisherige und zukünftige Prozessgeschehen werden wir
auch weiterhin berichten; zugleich möchten wir auf Peter Töpfers
Positionen im DER RÜCKWÄRTS eingehen
Briefwechsel mit Stefan Kaus
Der Rückwärts
Organ des Antideutschen Kollegs
www.nationalanarchismus.org/ADK
17. Juni 2004
(Tag des Volksaufstandes 1953 gegen die Fremdherrschaft)
Stefan Kaus: Linke sind dem 4. Reich hoch willkommen Öffentliche
Entgegnung von Stefan Kaus auf Peter Töpfers Offenen Brief "Linke
dem Regime höchst willkommen? - Im Regime des 4. Reiches
offenbar nicht!" vom 13. Juni 2004 an ihn (1)
Im Anhang: Brief Reinhold Oberlerchers an Stefan Kaus zur
Auseinandersetzung
15. Juni 2004
Lieber Herr Töpfer,
Ihre Stellungnahme, die ich mit Spannung erwartete, hat mich
einerseits gefreut, andererseits aber auch ein wenig enttäuscht.
Angetan war ich, "etwas ignorant und arrogant", wie ich nun mal
bin, von der Tatsache, daß Sie mit einem "offenen Brief"
antworten, ein Vorgehen, das für den "Rückwärts" doch sicher
nicht als Erwiderung auf jede dummdreiste Wadenbeißerei üblich
ist. Sie scheinen mich also für intellektuell satisfaktionsfähig
zu halten, was mir schmeichelt. :-)
Sehr schön finde ich auch den Aufbau, die Dramaturgie Ihres
Briefes, wie Sie nach kurzem effektvollen Ausfall gegen mich
einen großen Linken zunächst anonym vorstellen, dann durch
Nennung seines klangvollen Namens eine Granate zünden, um
schließlich das so frappierte Publikum mit auf eine kleine Reise
durch die letzten Jahrzehnte zu nehmen, um erneut diverse
bedeutende Linke Revue passieren zu lassen. Respekt!
Enttäuscht war ich jedoch darüber, daß Ihre Entgegnung genau
genommen an der Sache vorbei ging, wandte ich mich doch
keineswegs gegen "die Linke" schlechthin, sondern gezielt gegen
"Anarchie" sowie das Oxymoron "Nationalanarchie". Schließlich
weiß ich mich mit dem deutschkollegialen Dreigestirn MOM einig,
daß das 4. Reich nur durch Gemeinsamkeit von Rechts und Links
errungen und gestaltet werden kann - ganz hegelianisch, wonach
nur das Ganze Wahrheit beanspruchen darf.
Erlauben Sie mir, bevor ich mich mit dem Anlaß unseres
Wortwechsels befasse, einen Exkurs zu "links" und "rechts".
In den ersten Nationalparlamenten waren im wesentlichen drei
Kräfte vertreten: Abordnungen des Grundbesitzes ("Konservative"),
des Kapitals ("Liberale") sowie der menschlichen Arbeitskraft ("Sozialisten")
mit ungleicher Ausgangslage. Da das Recht zunächst fast
ausschließlich aufseiten des Grundbesitzes lag, hatten in den
Folgejahrzehnten Liberale und vor allem Sozialisten viel Arbeit,
sich Rechte zu erkämpfen. Ausgehend von dem lediglich zufälligen
und äußerlichen Merkmal der Sitzordnung prägten sich so die
Begriffe "rechts" (= "Rechte verteidigend") und "links" (= "Rechte
einfordernd") aus.
Im Zuge fortschreitender Differenzierung entstanden in den drei
Lagern unterschiedliche Gruppierungen. Nur ein Beispiel: Wer auf
der RAB 5, von Norden kommend, Frankfurt am Main erreicht,
bekommt unter anderen auch die Ausfahrt Miquelallee angeboten.
Sie erinnert an den Bürgermeister von Osnabrück und
Oberbürgermeister der Mainmetropole, Dr. Johannes von Miquel
(1828-1901), der 1859 den Deutschen Nationalverein mitbegründete
und seit 1867 Mitglied der nationalliberalen Fraktion des
preußischen Abgeordnetenhauses und Reichstages war.
Derartige Pointierung hatte freilich noch nichts mit der heute
üblichen und geradezu krankhaften Verengung auf "rechts" (=
"national") und "links" (= "anti-national") zu tun. Als
Patrioten verstanden sich "Linke" und "Rechte" gleichermaßen.
Das änderte sich nicht einmal um die Wende vom 19. zum 20.
Jahrhundert, als vor allem die Sozialdemokraten manche Exzesse
im Verlauf der beliebten Sedanstage (2. September) nicht mehr
mittragen wollten und eigene Veranstaltungen aufzogen. Auch dies
war noch immer eine bloße Akzentverschiebung, kein fundamentaler
Weltanschauungsbruch. Der kam erst in Folge der Weltkriege.
Vor allem nach dem zweiten bitteren Ende und der erneuten
grotesken Kriegsschuldübernahme durch die OMF "Bundesrepublik"
als vermeintliche Rechtsnachfolgerin des Reiches suchten die "Linken"
sich ausschließlich in die Rolle von Unschuldslämmern und Opfern
zu flüchten und die "Schuld" allein den "Rechten" zuzuschieben.
Der Drang dazu wurde natürlich durch die Umerziehungspolitik der
Besatzer sowie die Kanonisierung alliierter Greuelpropaganda als
Offenkundigkeit verstärkt.
Der "Haider-Jude" (so Ignatz Bubis) Peter Sichrovsky, dessen
Buch "Der Antifa-Komplex" ich Ihnen empfehle, schreibt dort auf
Seite 41: "Endlos könnten hier Analysen präsentiert werden, die
beweisen, daß Nationalsozialismus mehr mit Sozialismus zu tun
hatte als mit Nationalismus oder in manchen Bereichen dem
Kommunismus ähnlicher war als der Sozialismus." Das möchten die
"Linken" freilich nicht wahr haben: so streichen sie flugs den -sozialismus,
sprechen nur von Nazis und preisen die Befreiung vom "Faschismus",
obwohl Deutschland nie von Italien besetzt war. "Sozialismus"
ist halt etwas "linkes" und damit Gutes, und "des Teufels
Generäle" können somit keine Sozialisten gewesen sein.
Diese merkwürdige Geschichtsklitterung wird durch den Umstand
tragisch, daß eine ganze Generation, die sogenannten 68er, heute
an sämtlichen gesellschaftlichen Schaltstellen sitzt. Sie
lümmeln sich in den Kabinetten ebenso wie in den Vorstandsetagen.
Sie räkeln sich im Polstersessel des Chefredakteurs ebenso wie
in dem des Intendanten oder des Universitätsdekans. Und diese
Generation, die 68er, definiert sich - wie Sie, lieber Herr
Töpfer, ganz richtig schreiben - links. Die "neue Mitte", die
selbstredend nicht die alte sein kann, ist ein Standpunkt links
von der Mitte, und zwar sehr viel weiter links, als diese oder
jene neolibertäre Attitüde weismachen will. Es werden heute
antinationale, volksschädliche Positionen vertreten, vor denen
selbst der äußerste Linksextremist des frühen zwanzigsten
Jahrhunderts ausgespuckt hätte.
Wenn ich also in dem von Ihnen beanstandeten Netzrundenbeitrag
schrieb: "Sobald jemand von den meinungsamtlichen Zeitgeistern
als links verortet worden ist, genießt er im allgemeinen ein
Recht auf Narren-, Meinungs-, Rede- und Publikationsfreiheit",
hat das durchaus seine Richtigkeit. Auch Sie widerlegen meine
Diagnose keineswegs, denn die vermeintlichen Gegenbeispiele sind
durchweg solche eines Schrittes vom Wege. Rassinier, Faurisson,
Mahler, Oberlercher, Thion, Guillaume oder der soeben erst
wieder verurteilte Reynouard sind doch allesamt nicht in ihrer
Eigenschaft als linke Theoretiker verfolgt worden, sondern
deshalb, weil sie an Tabus rührten, deren Bruch als "rechts"
verortet ist. Ein "Linker" ist Antifaschist, Opfer oder
Widerstandskämpfer. Wer die Vernichtungslager und sechs
Millionen ermordete Juden in Frage oder die Forderung "ein Volk
- ein Staat" stellt, ist kein "Linker" mehr. Er hat sich zum "Rechtsextremisten"
gemausert. Denken Sie nur an den Mythos der vermeintlichen
Wandlung Horst Mahlers, ein Versatzstück unserer
gleichgeschalteten Medienlandschaft (höre MP3-Datei in der
Anlage).
Nun aber zum Gegenstand unserer Meinungsverschiedenheit - worum
ging es? Sie, lieber Herr Töpfer, setzten sich angesichts
drohender Verurteilung Horst Mahlers, Reinhold Oberlerchers und
Uwe Meenens für deren Nichtbehelligung ein und gründeten spontan
ein Freiheitskomitee. Diese löbliche Initiative fand auch meine
Zustimmung, weshalb ich mich unter den Erstunterzeichnern auf
Ihrer Netzpräsenz finde. Nun erfahren Sie aber so nebenbei, daß
Reinhold Oberlercher vor längerer Zeit Reichsgesetze entwarf,
die MOM sich quasi zu eigen gemacht habe. Diese Gesetze, so Ihr
Informant, sähen unter anderem empfindliche Leibesstrafen für "Gottesmörder"
vor. Sie als bekennender Agnostiker fühlen sich dadurch
ausgerechnet von denen bedroht, für deren Freiheit Sie sich
vehement einsetzen. Die Gefahr scheint derart groß zu sein, daß
Sie die Lage in einer leidenschaftlichen "Stellungnahme zur
Situation um den Prozeß gegen Horst Mahler, Reinhold Oberlercher
und Uwe Meenen (MOM) und Zwischenbilanz der Arbeit des Komitees
‚Freiheit für MOM!’ " thematisieren.
Ihre Reaktion basierte auf einem doppelten Mistverständnis.
Erstens meint der betreffende Oberlerchersche § 3 StErG mit "Gottesmord"
nicht persönlichen Unglauben, sondern Genozid. Zweitens, und das
ist noch entscheidender, sind die Oberlercherschen
Gesetzesentwürfe nichts als eine intellektuelle Spielerei, deren
welthistorische Bedeutung nicht viel größer ist, als wenn ich an
einem langen Winterabend sage: vielleicht werde ich König von
Takatukaland - verfasse ich also schon mal meine erste Thronrede.
Für das wiederhandlungsfähige Deutsche Reich - zwangsläufig
zunächst das dritte, das sich dann vielleicht zum vierten
entwickelt, benötigen wir den Codex Reinholdianus nicht, sondern
können auf den bestehenden und nach wie vor gültigen Corpus der
Reichsgesetze zurückgreifen. Sie hätten sich entspannt
zurücklehnen und über die vermeintliche Inkriminierung lächeln
können.
Auch ich wäre gewiß nicht näher auf den Vorfall eingegangen,
hätte mich nicht ein wackeres Mitglied unserer Netzrunde - der
Causa Töpfer mehr Ernst unterlegend, als ihr zukam -
ausdrücklich dazu aufgefordert. Zitat: "Ich finde, Sie hätten
jetzt eine wahrhaft historische Gelegenheit, exemplarisch zu
zeigen, wie Sie vorzugehen gedenken, um Herrn Peter Töpfer als
wahrhaft solidarischem und FREIEM 'Heterodoxen' zu zeigen, WIE
SIE DIE sich selbst gestellte 'HERKULISCHE AUFGABE, EIN
DEUTSCHES VOLK ZU MACHEN', DENN NUN KONKRET ANGEHEN WOLLEN .Interessiert
erwarte ich (und wohl nicht bloß meine Wenigkeit) Ihre 'volkspädagogische'
Stellungnahme und Handlung zu dem Vorgang Peter Töpfer."
Die gestellte Aufgabe nutzte ich zunächst zu einer Art
Sachverständigen-Gutachten, das Ihren Fall auf der Basis der
Oberlercherschen Gesetze bewertete. Dabei trieb mich weder meine
Veranlagung zum Inquisitor noch meine Bürokratenseele. Vielmehr
urteilte ich ganz nüchtern über das, was mir zur Begutachtung
vorlag. Ihre Situation war mir demnach vergleichbar der jenes
Winzers, der seinen Weinberg zum Reblaus-Reservat ausruft und
sich dann über die verdorbene Weinlese beschwert.
Ein nochmaliges Lesen meines Beitrages wird Ihnen vielleicht das
Detail offenbaren, daß ich nicht einfach vom 4. Reich, sondern -
präzisiert - von einem Deutsch-Kollegialen 4. Reich sprach. Bei
solchen Ergänzungen denke ich mir zuweilen etwas. Ein Deutsch-Kollegiales
Reich wird es nicht geben, es ist ein Reich der Theorie. Sie
sehen also, daß Sie noch einmal mit heiler Haut davon gekommen
sind! :-) Freuen Sie sich!
Für Volk und Reich!
STEFAN KAUS
Reinhold Oberlercher schrieb Stefan Kaus am 15. Juni 2004 das
folgende und erteilte freundlicherweise ebenfalls seine
Erlaubnis zu Veröffentlichung in Der Rückwärts
Lieber Herr Kaus,
Sie beginnen mit Ihrer Argumentation ausnahmsweise systematisch
und daher auch richtig, werden dann aber gleich wieder
historisch-empirisch und landen dann im Reich der Meinungen und
des vorstellenden Denkens. Das Vierte Reich wird aber ein Reich
des begreifenden Denken sein, andernfalls wird es nicht sein.
Der § 3 StErG sanktioniert nicht den physischen Völkermord,
sondern den Völkermord durch Theorie (und Propaganda etc.).
Folglich ist die Strafe auch eine rein theoretische (Erklärung
der Vogelfreiheit). Und übrigens bin ich in dieser Runde doch
wohl noch nicht als Scherzbold aufgefallen. Daß es um eine Frage
von äußerstem Ernste geht, hat Herr Töpfer schon sehr richtig
gespürt.
Horst Mahler hat sich mündlich strikt gegen die Strafe der
Volgelfreiheit erklärt. Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, die
Debatte über wirklich theoretische Differenzen zu eröffnen.
Auch muß ich Herrn Töpfer in Sachen Nationalanarchismus, und
zwar Wort und Begriff, beispringen. Ein völkerrechtlicher Raum
souveräner und reeller Nationen, also Nationalstaaten nach dem
Grundsatz Ein-Volk-ein-Staat und keine bloßen Willens- oder
Staatsnationen, befindet sich in nationalanarchistischer
Verfassung, denn keine Nation beherrscht oder dominiert in
diesem Raum eine andere Nation. Aber nicht nur außenpolitisch,
sondern auch zivilgesellschaftlich hat die Nation Anarchie, -
die wachsende Klasse der Herrenlosen, die Anarchisten als
nichtstaatliche Transferklasse, welche die Etatisten zu ihren
unmittelbaren Gegnern haben (vgl die 68. der 95 Thesen zum
Parteienstaat).
Beste Grüße! Oberlercher
Beide Briefe stehen im Netz unter
www.nationalanarchismus.org
Vielen Dank für Ihr Interesse.
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